Anleitung:
Handel mit Kryptowährungen

Die Grundlagen des Kryptohandels
Die unterschiedlichen Order-Typen
Das Risikomanagement
Die Beurteilung von Kryptowährungen
1. Die Grundlagen des Kryptohandels

Kryptowährungen: Bitcoins und Co.
Der Begriff „Kryptowährung" steht für virtuelle Währungen, die üblicherweise durch eine Verschlüsselungstechnologie gesichert sind. Andere Bezeichnungen sind „digitale Währung, digitales Geld, Kryptogeld oder Kryptocoins". Als „Mutter aller Kryptowährungen" gilt der Bitcoin, der 2009 zum ersten Mal am Markt präsentiert wurde. Nach seinem durchschlagenden Erfolg kamen schnell weitere hinzu, wie z. B. Ripple, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash, um einige bekannte zu nennen. Mittlerweile gibt es über 8000 Kryptowährungen und täglich werden es mehr.
Verwaltung in der Blockchain
Kryptogeld wird nicht von zentralen Stellen wie Banken oder Regierungen ausgegeben, sondern in einer Blockchain verwaltet. Bei Blockchains handelt es sich um Ketten von digitalen Datenblöcken, die sich auf einer Vielzahl dezentral vernetzter Rechner befinden. Da diese sich gegenseitig kontrollieren, können sie nicht manipuliert werden. Dadurch sind Blockchains sicher, transparent und unveränderlich. Man kann sich das Blockchain-Netzwerk als ein öffentlich zugängliches Konto vorstellen, in dem alle Transaktionen verwaltet werden.

Wallets: digitale Brieftaschen
Kryptowährungen werden in sicheren digitalen Brieftaschen, den sogenannten Krypto-Wallets, gespeichert. Dabei stellen die Wallets Werkzeuge dar, mit denen Anleger in einem Blockchain-Netzwerk interagieren, also zum Beispiel Kryptowährungen senden und empfangen können.

2. Der Handel mit Kryptowährungen

Long- und Short-Positionen
Ähnlich wie auf der Börse für herkömmliche Vermögenswerte geht es auch beim Handel mit Kryptowährungen darum, die Wertentwicklung der gewählten Währung vorherzusehen. Wenn man also mit Bitcoin handelt, versucht man einzuschätzen, ob der Preis dafür zukünftig steigen oder fallen wird. Auf dieser Grundlage entscheidet man, ob man kaufen oder verkaufen wird.

Hier verwendet man die Begriffe „Long-Position" und „Short-Position". Unter „Long" versteht man den Kauf eines Assets (Vermögenswert), von dem man annimmt, dass es Wachstumspotenzial hat, während „Short" genau das Gegenteil meint. Es werden also Assets verkauft, weil man glaubt, dass ein Kursabfall bevorsteht.

Beispiel für ein Geschäft mit Binance Coin (BNB)
Schauen wir uns nun ein Beispiel für einen Kryptohandel an:

  • Du möchtest Binance Coin (BNB) gegen Euro (EUR) handeln.
  • Den Kurs findest du auf der ausgewählten Plattform als BNB/EUR.
  • Der aktuelle Preis von BNB/EUR liegt bei 405 EUR.
  • Du erstellst einen Kaufauftrag über einen Betrag von 1000 EUR.
  • Am nächsten Morgen ist der Kurs von BNB/EUR auf 415 EUR gestiegen.
  • Das ist ein Preisanstieg von ca. 2,5 %.
  • Du hast also bei einem Einsatz von 1000 EUR einen Gewinn von ca. 25 EUR gemacht.

Dies ist ein Beispiel für das „Long Selling", bei dem der Händler Binance Coins kauft, weil er davon ausgeht, dass sie ein positives Potenzial haben, ihr Wert also kurzfristig steigen wird.

Short Selling (Leerkauf)
Aber auch wenn das Gegenteil der Fall ist und man annimmt, dass es zu einer negativen Wertentwicklung kommt, kann man mit dem Handel von sogenannten Krypto-CFDs (Contracts for Difference oder Differenzkontrakte) Erfolge erzielen. In diesem Fall bedient sich der Händler des Short Sellings, wobei er eine Anlage zuerst verkauft und erneut kauft, sobald der Preis auf einen attraktiven Wert gesunken ist.

Profit bei negativer und positiver Wertentwicklung
Wie beim Forex Trading spekuliert man beim Handel mit Kryptowährungen mit dem Wechselkurs der Handelspaare, und auch hier hat man es mit extrem schnellen Schwankungen zu tun. Daher ist es wichtig, zu verstehen, wodurch diese Kursänderungen entstehen und in welche Richtung sie als Nächstes gehen werden.

Wenn man in der Lage ist, zukünftige Entwicklungen richtig einzuschätzen, kann man also sowohl von positiven als auch negativen Wertentwicklungen profitieren. Aus diesem Grund besteht der erste Schritt darin, die gewählte digitale Währung und den entsprechenden Markt genau kennenzulernen.

CFDs (Contracts for Difference oder Differenzkontrakte)
Unter einem CFD versteht man eine Vereinbarung, dass eine Partei der anderen die Differenz zwischen dem Wert einer Anlage zu Beginn und am Ende des Vertrags auszahlt. Gewinnt also die Anlage an Wert, erhält der Händler von seinem Broker den Betrag, um welchen der Preis gestiegen ist. Umgekehrt zahlt der Händler dem Broker bei Verlust den Betrag, um welchen der Wert gesunken ist.

CFDs wurden ursprünglich zwischen Finanzinstituten geschlossen, sind aber heute auch bei Privatinvestoren beliebt, weil sie den Handel ohne den Besitz eigener Assets ermöglichen. Dabei kann man sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen.

Ein Vorteil bei diesem Geschäft mit Gewinnspannen ist, dass man mit geliehenem Geld handeln und so mit kleinen Einzahlungen einsteigen kann. Außerdem benötigt man kein eigenes Wallet und muss sich somit keine Sorgen über die Sicherheit seiner Einlagen machen. Hinzu kommt, dass durch die Anwendung sogenannter Hebel (Leverages) Gewinne, aber auch Verluste, vervielfacht werden können.

Handelspaare
Unter einem Handelspaar versteht man in der Finanzwelt zwei Assets, die gegeneinander gehandelt werden. In unserem Fall sind das zwei Währungen. Dabei stellt die erstgenannte Währung der Angabe die Basiswährung dar, während die zweite als Kurs- oder Zielwährung bezeichnet wird.

Grob kann man bei Handelspaaren zwei Kategorien unterscheiden: Krypto-Paare, auch Cross Pairs genannt, die aus zwei digitalen Währungen bestehen, und Krypto-Fiat-Paare, die eine digitale und eine Fiat-Währung beinhalten. Unter Fiat-Geld versteht man dabei die nationalen Zahlungsmittel, wie USD, EUR usw. So stellt zum Beispiel BTC/ETH ein beliebtes Cross Pair dar, während Fiat-Paare häufig aus Bitcoin und USD bestehen.

Krypto-Paare
Zu den beliebtesten Krypto->Paaren gehören BTC/ETH, BTC/LTC, USDT/BTC, und ETH/LTC.

Schauen wir uns hierzu als Beispiel das Handelspaar BTC/ ETH an:
  • Bei diesem Paar stellt BTC (Bitcoin) die Basiswährung dar, ETH (Ethereum) ist die Zielwährung.
  • Nehmen wir an, dieses Paar liegt bei einem Preis von 21,24.
  • In diesem Fall bekommst du für jeden gehandelten Bitcoin 21,24 ETH.
Der Händler muss nun einschätzen, wie sich der Wechselkurs für das Krypto-Paar entwickeln wird. Da es sich bei beiden Bestandteilen um digitale Währungen handelt, kann dies besonders Anfänger vor große Herausforderungen stellen. Daher kann es für einen leichteren Einstieg sinnvoll sein, erst einmal mit einem Krypto-Fiat-Paar zu beginnen.

Fiat-Krypto-Paare
Ein Fiat-Krypto-Paar könnte zum Beispiel das Handelspaar BTC/EUR sein. Es gibt an, was eine Einheit der Kryptowährung in der Fiat-Währung Euro kosten würde. So kostet zum Beispiel aktuell ein BTC/ EUR etwa 41318 EUR, d. h. ein Bitcoin wird mit einem Wert von 41318 Euro eingestuft.

Da der US-Dollar als Richtwert für die weltweiten Finanzmärkten angesehen wird, wird bei den gebräuchlichsten Krypto-Fiat-Paaren eine digitale Währung gegen US-Dollar gehandelt. Dennoch gibt es heutzutage zahlreiche andere Kombinationsmöglichkeiten, und fast alle digitalen Währungen können mit verschiedenen Fiat-Währungen gehandelt werden.

Schauen wir uns jetzt ein Beispiel für den Handel mit einem Krypto-Fiat-Paar an:
  • Nehmen wir an, du möchtest Binance Coin gegen EUR handeln.
  • Das Paar wird auf der Handelsplattform als BNB/EUR aufgeführt und mit einem Preis von 405 EUR gelistet.
  • Du tätigst einen Kauf im Wert von 2000 EUR.
  • Einige Tage später steigt der Preis von BNB/EUR auf 430 EUR, also um 6,17%.
  • Jetzt gibst du einen Verkaufsauftrag auf, um von dem Anstieg zu profitieren.
  • Für deinen anfänglichen Einsatz von 2000 EUR erhältst du beim Verkauf einen Preis von 2123 EUR. Du hast also einen Gewinn von 123 EUR erzielt.



3. Kurzfristiger und langfristiger Handel mit Kryptowährungen

Wenn du in den Handel mit Kryptowährungen einsteigen möchtest, solltest du dir vorab eine grundsätzliche Frage stellen: Willst du langfristig über mehrere Jahre investieren oder ziehst den kurzfristigen Handel vor?
Je nachdem, wie die Antwort ausfällt, gibt es unterschiedliche Ansätze und Werkzeuge.

Strategien für das kurzfristige Geschäft
Zu den kurzfristigen Strategien gehören das Swing Trading und das Day Trading. Unter Swing Trading versteht man ein Konzept, bei dem man zu Tiefpreisen kauft, das Asset bis zur Erholung hält und dann zu einem deutlich höheren Preis verkauft. Beim Day Trading werden die Positionen innerhalb von Minuten oder Stunden wieder geschlossen. Dabei ist es das Ziel, von den schnellen Kursschwankungen zu profitieren und damit kurzfristig Gewinne zu erzielen.

Für diese kurzfristigen Strategien eignen sich die oben beschriebenen CFDs am besten, bei denen man schon mit kleineren Einsätzen beträchtliche Gewinne erzielen und sowohl von steigenden als auch sinkenden Kursen profitieren kann.

Gehst du also davon aus, dass deine Kryptowährung in Kürze eine Wertsteigerung erfahren wird, nimmst du eine Long-Position ein und platzierst einen Kaufauftrag. Sobald nun der Kurs tatsächlich nach oben gegangen ist, erstellst du einen Verkaufsauftrag und hast somit einen Gewinn erzielt. Bei einem erwarteten Kursabfall funktioniert es genau andersherum: Du gehst auf die Short-Position und platzierst zuerst einen Verkaufsauftrag. Dann wartest du, bis der Kurs gesunken ist und kannst zu einem niedrigeren Preis wieder einen Kaufauftrag abgeben.

Es ist zu beachten, dass bei gehebelten CFDs für Positionen, die über Nacht gehalten werden, eine Finanzierungsgebühr anfällt. Wie hoch diese ausfällt, hängt einerseits von der gewählten Plattform, andererseits vom Einsatz ab. Aus diesem Grund schließen CFD-Händler ihre Positionen normalerweise innerhalb kurzer Zeit.
Strategie für das langfristige Geschäft
Wer langfristig investieren möchte, wird sich eher für den Kauf von Kryptowährungen entscheiden als für den Handel mit CFDs. Die Strategie ist unter dem Namen HODLing bekannt. Bei diesem „buy and hold"-Prinzip geht es darum, eine Kryptowährung mit einem aussichtsreichen Potenzial zu kaufen und sie erst nach einem langen Zeitraum für einen höheren Preis wieder zu verkaufen. Der Verkauf kann nach mehreren Monaten, Jahren oder gar Jahrzehnten erfolgen.

Über die Entstehung des Begriffs „HODLing" gibt es übrigens unterschiedliche Geschichten. Eine Version geht auf das Jahr 2013 zurück, als der Bitcoin einen schweren Absturz erlitt. Damals schrieb ein Betrunkener bei Bitcointalk.org auf die Frage, ob er seine Bitcoins trotzdem halten wolle: „I am hodling". Die zweite Erklärung sagt, dass es sich um eine Abkürzung für „Hold on for dear life" (Halte um deines Lebens willen) handelt, womit ausgedrückt wird, dass man seine Coins auf keine Fall verkaufen soll, auch wenn es gerade nicht gut aussieht.

Bei dieser Strategie ist es wichtig, zu wissen, wo man seine Kryptowährung kauft und wie man sie sicher aufbewahrt. Für den Kauf ist es empfehlenswert, sich einen seriösen Online- Broker zu suchen, der von Aufsichtsbehörden kontrolliert wird, eine gut ausgestattete Plattform zur Verfügung stellt und keine oder eine niedrige Provision verlangt.

Für Personen, die sich nicht so ausgiebig mit der Beobachtung von Charts und umfassenden Recherchen beschäftigen wollen, ist die HODLing-Strategie sicher die bessere Alternative. Auch Anfänger entscheiden sich gerne für diese Methode.
4. Die unterschiedlichen Order-Typen

Unterschiedliche Auftragsarten dienen als Werkzeuge, mit denen der Händler mit dem Broker kommuniziert und diesem Anweisungen zur Durchführung der gewünschten Aktionen gibt. Damit sind sie die Tools, um den Handel zu steuern. Sie legen zum Beispiel fest, mit welchem Preis oder mit welcher Preisspanne das Asset gehandelt werden soll. Nachfolgend wollen wir uns die unterschiedlichen Auftragsarten genauer ansehen.

Buy und Sell Order (Kauf- und Verkaufsauftrag)
Hier sagt der Name schon, worum es geht. „Kaufen" oder „Verkaufen" – das sind die beiden grundlegenden Anweisungen an den Broker. Die weiteren Auftragsarten konkretisieren die Modalitäten dieser Aktionen, d. h. sie geben vor, wie der Kauf oder Verkauf ablaufen soll.

Market Order und Limit Order
Auf dem schnelllebigen Kryptomarkt ändern sich die Preise der Währungen von einem Moment zum anderen. Daher ist es wichtig, über eine gute Einstiegsstrategie für das Platzieren der Aufträge zu verfügen. In den meisten Fällen verwendet man zu diesem Zweck Market Orders oder Limit Orders.

Die Market Order(Marktauftrag)
Die Market Order ist die einfachste Auftragsart. Sie ist ein Auftrag an den Broker, den Handel schnellstmöglich und zum derzeit bestmöglichen Preis auszuführen. Auf diese Weise kann der Händler schnell reagieren, wenn sich eine seiner Meinung nach günstige Gelegenheit zum Kauf oder Verkauf ergibt. Wenn die Market Order erledigt ist, wird sie auch als „Filled Order" (gefüllter Auftrag) bezeichnet.

Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass der Auftrag dabei nicht unbedingt zu dem Preis abgewickelt wird, der bei der Auftragsabgabe gültig war. Da der Markt mit Kryptowährungen extrem schnelllebig ist, kann sich der Kurs in der Zeitspanne zwischen Auftragsanweisung und Auftragsdurchführung schon wieder verändert haben.

Sehen wir uns ein Beispiel an:
  • Angenommen der Preis für Litecoin liegt in diesem Moment bei 188 EUR.
  • Du möchtest umgehend zu diesem Preis einen Auftrag platzieren.
  • Du gibt eine Market Order auf, mit der du deinem Broker den Auftrag zur sofortigen Ausführung erteilst.
  • Nachdem der Auftrag ausgeführt wurde, stellst du möglicherweise fest, dass der Einstiegswert anstatt bei 188 EUR nun bei 189 EUR liegt.

Hier ist es also zu einer kleinen Abweichung gekommen, weil sich der Preis zwischen Auftragsabgabe und –ausführung geändert hat. Das ist ein ziemlich häufiges Phänomen, das aber normalerweise keinen großen Einfluss darauf hat, ob du ein Geschäft erfolgreich abschließt.

Die Limit Order
Während also eine Market Order den Broker zum sofortigen Kauf oder Verkauf unabhängig von einem bestimmten Preis veranlasst, beinhaltet die Limit Order eine Preisvorgabe. Dabei kannst du den Höchstpreis festlegen, zu dem du kaufen bzw. den Mindestpreis, zu dem du verkaufen willst. Mithilfe von Limit Orders ist es also möglich, einen Handel zu einem gewünschten Preis durchzuführen, ohne den Markt ununterbrochen beobachten zu müssen.

Eine Limit Order könnte zum Beispiel so aussehen:
  • Du möchtest Litecoin kaufen, wenn der Preis bei 185 EUR liegt.
  • Der Preis für Litecoin liegt momentan bei 188 EUR.
  • Daher gibst du eine Limit Buy Order mit einem Limitpreis von 185 EUR auf.

Das führt dazu, dass dein Broker deinen Auftrag erst ausgeführt, wenn der Preis bei 185 EUR liegt.

Falls diese Situation nicht innerhalb einer festgelegten Zeitspanne eintritt, wird der Auftrag nicht ausgeführt und muss gelöscht werden. Damit besteht ein Risiko, dass eine Position nie zu Einsatz kommt, was möglicherweise Einfluss auf deinen Handelsplan haben könnte.

Es ist auch zu beachten, dass Limit Orders in der Reihenfolge abgearbeitet werden, in der sie platziert wurden. Das bedeutet, dass zuerst eingestellte Aufträge – unabhängig vom Limitpreis - Vorrang vor später aufgegebenen haben.

Stop-Loss Order und Take-Profit Order
Neben guten Einstiegsstrategien brauchst du auch geeignete Methoden, um deine Positionen abzuschließen. Dazu eignen sich die Stop-Loss Order und die Take-Profit Order.

Die Stop-Loss Order
Bei einer Stop-Loss Order handelt es sich um einen automatischen Verkaufs- bzw. Kaufauftrag zum aktuellen Kurs, sobald ein vorher festgesetzter Preis unter- bzw. überschritten wird. Der Automatismus befreit den Händler von der Notwendigkeit, den Markt kontinuierlich zu verfolgen. Besonders aber ist die Stop-Loss Order ein Instrument, das zur Risikobegrenzung angewendet werden kann, weil eine Position automatisch geschlossen wird, wenn ein festgelegtes Verlustlevel erreicht ist. Du solltest dieses Mittel daher unbedingt nutzen, um mögliche Verluste einzugrenzen.

Hier ein Beispiel, wie die Stop-Loss Order funktioniert:
  • Angenommen du möchtest Binance Coin kaufen, wenn der Preis bei 408 EUR liegt.
  • Dabei willst du auf keinen Fall mehr verlieren als 3%.
  • Also stellst du eine Stop-Loss Order ein, die 3% über dem Eintrittspreis liegt, also bei 420 EUR.
  • Falls du andererseits einen Verkaufsauftrag aufgeben willst, setzt du die Stop-Loss Order auf 3 % unter dem Eintrittspreis, also auf 396 EUR.

Wenn sich der Kurs nicht so entwickelt, wie du es dir vorgestellt hast, führt der Broker das Geschäft automatisch nach der von dir vorgegebenen Stop-Loss Order aus und verhindert so, dass deine Verluste über 3% hinausgehen.

Die Take-Profit Order
Nachdem wir nun gesehen haben, wie der Einstieg funktioniert und wie du Verluste begrenzen kannst, geht es darum, wie du deinen Gewinn steuern kannst. Dazu dienen die Take-Profit Orders. Mit ihrer Hilfe gibst du dem Broker einen Wert vor, bei dem er die offene Position automatisch mit Gewinn abschließen soll.

Auch dazu sehen wir uns ein Beispiel an:
  • Angenommen du hast Binance Coin gekauft, weil du annimmst, dass der Wert der Währung steigen wird.
  • Der aktuelle Preis von BNB liegt bei 408 EUR.
  • Du möchtest einen Gewinn von 5% erzielen, also platzierst du eine Take-Profit Order zum Verkauf bei 428 EUR.

Sobald der Preis von BNB auf 428 EUR angestiegen ist, führt dein Broker den Auftrag automatisch aus und verkauft die Position mit einem Gewinn von 5%.

Das Risikomanagement
Risikomanagement ist ein Faktor, mit dem du dich von Anfang an beschäftigen solltest. Wer auf Dauer erfolgreich sein will, sollte sich gegen Risiken und mögliche Verluste absichern, auch wenn man diese nicht komplett ausschließen kann. Es ist nicht möglich, auf dem Kryptomarkt Profit zu erzielen, ohne sein Kapital in einem gewissen Maße zu riskieren. Doch es ist durchaus machbar, das Ausmaß von Verlusten einzuschränken und ihnen durch überlegtes und vorausschauendes Handeln entgegenzuwirken.

Im Folgenden wollen wir uns einige Strategien ansehen, die gerade für Anfänger sehr nützlich sind.

Bankroll Management
Der Begriff „Bankroll Management" kommt aus dem Glücksspiel und bezeichnet eine Methode, einen Einsatz für das Spiel festzulegen, der nicht überschritten werden darf. Beim Handel mit Kryptowährungen definiert der Händler mit dem Bankroll Management den Betrag, den er bei einem bestimmten Geschäft maximal riskieren will.

Üblicherweise wird dieser Betrag als Prozentabgabe festgesetzt. Setzt du also zum Beispiel eine Grenze von 1,5% auf alle Positionen, bedeutet das, dass du nicht mehr als 1.5% deiner Rücklagen bei diesem einen Geschäft riskieren wirst – auch wenn die Chancen noch so verlockend sind.

Je nachdem, wie sich deine Geschäfte entwickeln, wirst du dein Bankroll Management immer wieder neu anpassen.

Schauen wir uns dazu ein Beispiel an:
  • Angenommen auf deinem Konto befinden sich 4000 EUR.
  • Du hast dich entschieden, nicht mehr als 2% davon aufs Spiel zu setzen.
  • So kannst du also maximal 80 EUR bei einem Kryptohandel einsetzen.
  • Nehmen wir an, nach zwei Wochen hast du 5000 EUR auf deinem Konto.
  • Jetzt kannst du also mit einem Einsatz von 100 EUR handeln.
  • Verringert sich dagegen dein Kontostand auf 3000 EUR, kannst du nur noch mit 60 EUR handeln.

Risk-Reward Ratio (Gewinn-Verlust-Verhältnis)
Ein anderes Kontrollinstrument ist der sogenannte Risk-Reward Ratio. Diese Kennzahl definiert das Verhältnis zwischen dem Gewinn, den du anstrebst, und dem maximalen Risiko, das du dafür eingehen willst.

Das kann zum Beispiel so aussehen:
  • Du eröffnest eine Position bei 2000 EUR und erwartest einen Zuwachs auf 2060 EUR.
  • Dafür möchtest du nicht mehr als 20 EUR verlieren.
  • In diesem Fall liegt der Risk-Reward Ratio also bei 1:3.

Der Risk-Reward Ratio kann mithilfe der Take-Profit und Stop-Loss Orders implementiert werden.

Leverage (Hebel)
Beim Kauf von Kryptowährungen bekommst du normalerweise im Verhältnis 1:1 genau den Wert an Coins, für den du bezahlt hast. Durch den Einsatz eines Hebels hingegen kannst du mit mehr Kapital handeln, als du besitzt. Dazu zahlst du nur einen kleinen Teil (Margin) ein und bekommst den Rest von deinem Broker geliehen. Wie viel Leverage du bekommst, hängt dabei von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich funktioniert Leverage allerdings nicht mit echten Coins, sondern nur über CFDs.

Hier nun ein Beispiel für den Einsatz von Leverage:
  • Auf deinem Konto befinden sich 1000 EUR und du möchtest mit BTC/EUR handeln.
  • Dein Broker gibt dir einen Hebel von 1:10. Das heißt, dir steht jetzt der zehnfache Betrag zur Verfügung, also 10000 EUR.
  • Würdest du einen Hebel von 1:5 einsetzen, ständen dir 5000 EUR zur Verfügung.

Mithilfe des Hebels kannst du also deinen Gewinn möglicherweise enorm steigern – aber genauso natürlich auch den Verlust. Aus diesem Grund ist der Handel mit Leverages in vielen Staaten gesetzlich begrenzt oder, wie in den USA, komplett verboten. In Deutschland liegt die Grenze bei einem Hebel von 1:2. Man findet allerdings trotzdem immer wieder Plattformen, auf denen Hebel von bis zu 1:1000 angeboten werden. Dies ist möglich, weil es eben auch Länder gibt, die keine Regularien einsetzen. Dennoch sollte man immer im Auge behalten, dass Geschäfte mit solchen Hebeln extrem risikoreich sind.

Hier ein Beispiel, wie sich ein Hebel von 1:2 auswirken kann:
  • Du möchtest für 1000 EUR Litecoin kaufen, die gerade mit 188 EUR gehandelt werden.
  • Bei einem Hebel von 1:2 erhöht sich dein Einsatz auf 2000 EUR.
  • Der Preis von LTE steigt in kurzer Zeit um 3%.
  • Ohne Hebel läge auch dein Gewinn bei 3%, also 30 EUR.
  • Durch den Hebel hat sich dein Gewinn jedoch auf 60 EUR erhöht.

Wie du an diesem Beispiel siehst, ist Leverage ein sehr wirksames Mittel, um den Profit zu vervielfachen. Bedenke aber, dass sich bei einem sinkenden LTE-Kurs dein Verlust auf die gleiche Weise vergrößert hätte.

5. Die Beurteilung von Kryptowährungen

Vor jedem Investment sollte man eine gründliche Analyse der gewählten Anlage in Erwägung ziehen. Um den zukünftigen potentiellen Wert eines Krypto Assets einzuschätzen, gibt es drei wichtige Werkzeuge:
  • die Fundamentalanalyse
  • die technische Chartanalyse
  • die Sentimentanalyse
Die Fundamentalanalyse
Die Fundamentalanalyse beschäftigt sich mit der Betrachtung betriebswirtschaftlicher und finanzieller Daten. Dabei unterscheidet sich die Fundamentalanalyse von Krypto Assets zu der herkömmlicher Anlagen wie z. B. Wertpapieren, weil man bei Unternehmen auf konkrete Zahlen wie Bilanzen und Geschäftsberichte zurückgreifen kann. Bei Kryptowährungen lässt sich eine Bewertung nicht unbedingt aus denselben Informationen ableiten. Hier spielen andere Faktoren wie die Entwicklung von Blockchains und Sicherheitsrisiken ebenfalls eine wichtige Rolle. Dennoch gibt es auch hier einige wichtige Kennzahlen und Gesichtspunkte, die man genauer betrachten sollte.

Dazu gehören:
  • Marktkapitalisierung (Anzahl der Coins, die sich im Umlauf befinden, multipliziert mit dem aktuellen Preis)
  • Aktuelle Umlaufversorgung (Schätzung der Anzahl der Münzen, die sich auf dem Markt befinden) und maximale Umlaufversorgung
  • Distribution(Verteilung der Währung auf Wallets und Anteilseigner; je gleichmäßiger diese ist, umso besser)
  • Handelsvolumen und Order-Bücher
  • Globale und länderspezifische Regularien
  • Philosophie hinter der Währung

Die technische Chartanalyse
Die technische Chartanalyse verwendet mathematische Indikatoren und bewertet durch Algorithmen den Kursverlauf. Dabei werden Daten aus der Vergangenheit betrachtet, um daraus Rückschlüsse auf den zukünftigen Kursverlauf zu ziehen.

Wichtige Kenngrößen sind unter anderem:
  • Der RSI (Relativer Stärke-Index oder auch das Käufer-Verkäufer-Verhältnis) zeigt an, ob ein Asset in einem bestimmten Zeitraum über- oder unterverkauft wurde.
  • Der MA (Moving Average) stellt den Verlauf einer Vermögensanlage über einen bestimmten Zeitraum hinweg dar.
  • Der ADX (Average Directional Index) bestimmt die Stärke eines Trends.
  • Der MACD (Moving Average Convergence/Divergence) zeigt Trendrichtungen und -stärke sowie verschiedene Kaufs- und Verkaufssignale an.

Hinzu kommen etliche andere, die abhängig von der jeweiligen Strategie und den Zielen des Händlers zum Einsatz kommen können.

Die Sentimentanalyse
Die Sentimentanalyse untersucht psychologische Faktoren und basiert unter anderem auf Umfragen und Kundenbewertungen. In vielen Fällen wird die Kursentwicklung stark durch die Emotionen der Marktteilnehmer bestimmt, so dass die Sentimentanalyse manchmal aufschlussreicher sein kann als die Fundamentalanalyse oder die technische Chartanalyse.

Deshalb gibt es Cryptoprinz
Die Beschäftigung mit den beschriebenen Analysen und den zahlreichen Kenngrößen kann gerade für den Anfänger eine große Herausforderung darstellen. Daher übernehmen wir diese Aufgabe für dich. Du erhältst automatisch per Messenger direkt alle Investitionen, welche wir tätigen und kannst diese ganze bequem wiederholen.